Taktische Positionierung

Ein erstes Aufatmen

Dr. Felix Brill, Chief Investment Officer, VP Bank
Lesedauer: 4 Min
Die Aktienmärkte haben am Dienstag extreme Tagesgewinne eingefahren. Der Dow Jones Index verzeichnete sogar seinen grössten Tagesgewinn seit dem Jahr 1933. Das zeigt, wie Börsen versuchen, gute Entwicklungen vorwegzunehmen, obwohl die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise erst langsam spürbar werden.

Ausgelöst wurde diese Reaktion durch den Beschluss eines 2000–Mrd.–Dollar schweren Rettungsprogramms der USA für die Wirtschaft. Damit folgen die Amerikaner dem Beispiel anderer Staaten, welche in den letzten Tagen bereits Steuererleichterungen, Massnahmen zur Liquiditätsversorgung, Überbrückungsfinanzierungen und Kreditgarantien verabschiedet hatten. Flankiert werden diese fiskalpolitischen Massnahmen durch extreme geldpolitische Interventionen der Zentralbanken weltweit. Positiv wirkt zudem, dass die Covid-19-Ansteckungsraten in ersten Ländern ausserhalb Chinas zurückgehen. Die verhängten, teils drastischen Entscheide zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr scheinen damit erste Wirkung zu zeigen.

Demgegenüber stehen das eingefrorene gesellschaftliche Leben und eine stark gebremste Wirtschaft. Das zeigt sich nun in aller Deutlichkeit in den Statistiken. So ist etwa der Geschäftsgang der europäischen Dienstleistungsunternehmen gemäss den konjunkturellen Frühindikatoren in den letzten Wochen so stark eingebrochen wie nie zuvor. Die Bewältigung der Coronakrise wird uns also noch lange beschäftigen.

So überwältigend die Reaktion der Finanzmärkte auf das amerikanische Rettungspaket war, die Lage wird sich noch nicht nachhaltig entspannen, dafür ist es aus unserer Sicht zu früh. Die Reaktion fiel so stark aus, weil die Märkte in den Tagen zuvor so sehr gebeutelt worden waren. Zur Erinnerung: es ist nur gerade eine Woche her, seitdem wir den grössten Tageseinbruch der amerikanischen Börse in der Geschichte verzeichnet haben.

Mit der Übergewichtung von Aktien in den Vermögensverwaltungsmandaten haben wir taktisch auf solche kurzfristigen Gegenbewegungen gesetzt. Für alle Investoren gilt, dass es gerade in turbulenten Zeiten wichtig ist, die langfristige Anlagestrategie nicht über den Haufen zu werfen. Kurzfristig werden die Märkte weiter stark schwanken, übereilt zu handeln wäre jetzt falsch. Wir müssen uns zudem darauf gefasst machen, dass das Marktumfeld in den nächsten Tagen und Wochen anspruchsvoll bleiben wird. Dementsprechend ist es für uns essenziell, die Portfolios weiterhin breit diversifiziert auszurichten.

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